Energiebedarf und Wirtschaftlichkeit im Fokus
Der Energiebedarf eines Hauses oder einer Wohnung wird durch die Wärmeverluste über die Gebäudehülle und den Warmwasserbedarf bestimmt. Dieser Energie-bedarf ist maßgeblich vom Dämmstandard und dem Nutzerverhalten abhängig. „Investitionen in eine gute Gebäudedämmung sind daher besonders wichtig und sollten stets vor der Wahl eines neuen Heizsystems überprüft werden“, betont Cathrin Becker.
Zwar punkten Infrarotheizungen durch geringe Anschaffungskosten, schnelle Regelbarkeit und den Wegfall von Speicher- und Verteilverlusten – vorausgesetzt, die bestehende Elektroinstallation ist geeignet. Dennoch wiegen die Nachteile schwer:
- Strom ist mit mindestens 30 Cent pro Kilowattstunde teuer.
- Im Gegensatz zu strombetriebenen Wärmepumpen, die das Drei- bis Vier-fache an Wärme aus einer Kilowattstunde Strom erzeugen, liefert eine Infrarotheizung nur eine Kilowattstunde Wärme.
- Vergünstigte Heizstromtarife sind selten verfügbar und gehen oft mit tariflich vereinbarten Sperrzeiten einher, die den Heizkomfort einschränken.
Eingeschränkte Nutzung von Photovoltaikstrom
Ein weiteres oft angeführtes Argument der Anbieter, der Einsatz von eigenem Photovoltaikstrom, greift laut Verbraucherzentrale ebenfalls nur begrenzt. „Im Winter, wenn Heizbedarf besteht, erzeugt die Photovoltaikanlage wenig bis keinen Strom. Die Deckungsrate liegt bei ungedämmten Altbauten oft nur bei etwa 10 Prozent“, so die Energieexpertin.
Neutral und unabhängig beraten
Die Verbraucherzentrale bietet Unterstützung bei der Wahl eines passenden Heizsystems an. Dabei liegt der Fokus auf energetischen Möglichkeiten, wirtschaftlicher Sinnhaftigkeit und der Berücksichtigung von Fördermitteln. „Wir beraten neutral und unabhängig und legen dabei sowohl Vor- als auch Nachteile der verschiedenen Heiztechniken offen“, betont die Expertin.