Sind die Heizkörper ausreichend groß und der energetische Sanierungszustand des Hauses gut genug, kann die Vorlauftemperatur der Heizung so weit abgesenkt werden, dass auch ein Bestandsgebäude mit Heizkörpern durch eine Wärmepumpe wirtschaftlich beheizt werden kann.
Wer eine Wärmepumpe nutzt, will möglichst wenig Strom zum Heizen verbrauchen. „Die Wärmepumpe ist aber in meinem Gebäude nicht geeignet, weil ich keine Fußbodenheizung habe.“, ist oft die Aussage Ratsuchender in der Energieberatung der Verbraucherzentrale.
„Diese Einschätzung ist so nicht richtig.“, weiß Cathrin Becker, Energieberaterin der Verbraucherzentrale. Für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe sind Flächenheizungen ideal, zum Beispiel Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen. Über die große Fläche kann die Wärme sehr gut an den Raum abgegeben werden. Daher kommt eine Flächenheizung mit niedrigeren Heiztemperaturen aus, welche problemlos von der Wärmepumpe bereitgestellt werden können.
„Aber auch Heizkörper schließen den Betrieb einer Wärmepumpe nicht aus.“, erklärt die Expertin. Sind die Heizkörper ausreichend groß und der energetische Sanierungszustand des Hauses gut genug, kann die Vorlauftemperatur der Heizung so weit abgesenkt werden, dass auch ein Bestandsgebäude mit Heizkörpern durch eine Wärmepumpe wirtschaftlich beheizt werden kann. „Dabei sollte eine maximale Vorlauftemperatur von 50 bis 55 Grad nicht überschritten werden.“, rät die Energieberaterin.
Sind die Heizkörper zu klein bzw. ist der Dämmzustand des Hauses nicht ausreichend gut für den effizienten Betrieb mit einer Wärmepumpe geeignet, hilft es in einigen Fällen, einzelne Heizkörper gegen größere oder gegen sogenannte Niedertemperatur-Heizkörper auszutauschen.
Neben der Wärmepumpentechnik selbst sind die Einstellungen am Heizungssystem ebenso entscheidend für eine sparsame Betriebsweise. „Alle Optimierungsmöglichkeiten sind hier auszuschöpfen.“, empfiehlt Cathrin Becker. Dazu gehört zum Beispiel der hydraulische Abgleich und die Auswahl der passenden Heizkurve, denn beides bestimmt maßgeblich, mit welcher Vorlauftemperatur das Gebäude beheizt wird.
Um Optimierungspotenzial im eigenen Gebäude zu ermitteln, sollte die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe regelmäßig überprüft werden. Dieser Kennwert gibt an, wie viele Einheiten Wärme aus einer eingesetzten Einheit Strom im tatsächlichen Jahresbetrieb gewonnen wurden. Je größer dieser Wert ist, desto effizienter arbeitet die Heizungsanlage.
Ausführliche Informationen zur Wärmepumpe, sowie zu allen Fragen des Energiesparens erhält man in einem persönlichen Beratungsgespräch bei den Energieberatern der Verbraucherzentrale.
Dank der Bundesförderung für die Energieberatung der Verbraucherzentrale sind die Rückruf- und die Video-Beratung ebenso kostenfrei wie die Beratung in einer der Niederlassungen im Saarland. Ein Beratungstermin am Objekt kostet 30 Euro Eigenanteil.
Termine zur persönlichen Beratung können saarlandweit unter 0681 50089-15 oder unter der kostenfreien bundesweiten Hotline 0800 – 809 802 400 vereinbart werden.
Mehr Informationen unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.