Wenn beliebte Lebensmittel teurer werden oder schlechter verfügbar sind, suchen viele Verbraucher:innen nach Alternativen. Das Frühstücksei lässt sich nicht ohne weiteres ersetzen, doch beim Backen sieht es anders aus. Denn Möhrentorte, Osterzopf und Osterlamm lassen sich auch ohne Eier köstlich zubereiten.
Ach du dickes Ei
Im Jahr 2024 haben die Deutschen im Durchschnitt 244 Hühnereier gegessen – acht Eier mehr als im Vorjahr. Eier versorgen uns mit Eiweiß, fettlöslichen Vitaminen und Mineralstoffen. Laut aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist ein Ei pro Woche allerdings ausreichend, wenn zusätzlich Fisch, Fleisch und Molkereiprodukte verzehrt werden. Dieses Jahr dürfte zu Ostern auch hierzulande der Markt für Eier angespannt sein, da es unter anderem durch die weltweiten Ausbrüche der Vogelgrippe weniger Legehennen und somit weniger Eier gibt. Die Branche geht jedoch davon aus, dass Kund:innen höchstens kurzzeitig vor leeren Regalen stehen könnten und rät dazu, Eier rechtzeitig einzukaufen. Wenn das Regal dann doch leer sein sollte, kann gerade beim Backen gut auf Eier verzichtet werden.
Pflanzlicher Ei-Ersatz
Im Supermarkt gibt es eine große Auswahl an pulverförmigen Ei-Ersatzprodukten, die auch in Bio-Qualität erhältlich sind. Diese bestehen beispielsweise aus (Süß-)Lupinenmehl, Maisstärke, Kartoffel- oder Tapiokastärke, Kichererbsen-Mehl, Sonnenblumenkern-Mehl, Erbsen-, Kartoffel- und Leinprotein. Es gibt Pulver, die das volle Ei ersetzen, andere nur das Eiweiß. Eine kleine Menge des Pulvers wird mit Wasser verrührt und kann anschließend im Teig verarbeitet werden. Die Anwendung ist demnach sehr simpel. Auch bezüglich Vorratshaltung kann Ei-Ersatzpulver punkten, da es eine lange Haltbarkeit aufweist.
Lebensmittel, die den Teig locker und saftig machen und für eine gute Teigbindung sorgen, sind unter anderem gemahlene Leinsamen, Apfelmus, gequetschte Banane, eine Essig-Natron-Mischung oder eine Mischung aus kohlensäurehaltigem Mineralwasser und Sojamehl.
Das ist zu bedenken
Pulverförmiger Ei-Ersatz wird industriell hergestellt und kann auch Zusatzstoffe enthalten. „Verbraucher:innen, die auf möglichst natürliche Lebensmittel achten, sollten bei verarbeiteten Lebensmitteln immer die Zutatenliste im Blick haben oder auf natürlichere Alternativen wie Bananen oder Leinsamen setzen,“ sagt Ernährungsexpertin Theresia Weimar-Ehl von der Verbrau-cherzentrale Saarland.
Viele Verbraucher:innen legen Wert auf regionale Lebensmittel. Hier punkten Hühnereier, da sich ihre Herkunft durch den Code auf der Schale bis zum Hühnerhof nachvollziehen lässt. Somit kann eine bewusste Kaufentscheidung getroffen werden. Eine Angabe über die Herkunft der Rohstoffe des Ei-Ersatzpulvers muss nicht verpflichtend auf der Verpackung gemacht werden.
Im Vergleich zu Hühnereiern sind Ei-Ersatzpulver eher nährstoffarm. Ein Nährstoffmangel ist dennoch nicht zu befürchten, da Osterbackwaren ohnehin nicht in erster Linie zur Nährstoffversorgung beitragen. Solange die tägliche Ernährung aus ausreichend Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten besteht, darf die Osternascherei auch hauptsächlich zum Genießen sein.