Schnäppchen-App Temu: Aufpassen beim Online-Shoppen!

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Der Onlinehändler "Temu" erobert gerade die App-Stores mit Billigprodukten aller Art. Wo ist der Haken?
Temu-App auf dem Handy installiert

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Shopping-App "Temu" steht derzeit ganz weit oben in den App-Charts. Die Billigplattform lockt mit extremen Schnäppchen und hohen Rabatten.
  • Verkauft wird alles von Smartwatches und Kopfhörern, über Kleidung, bis hin zu Küchen- oder Beautyprodukten.
  • Bedenken Sie, dass die niedrigen Preise mit einer geringeren Produktqualität und -sicherheit einhergehen können.
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Was ist Temu?

"Shoppe wie ein Milliardär" – das ist der Slogan der Trend-App "Temu". Auf der Online-Plattform gibt es ein breites Angebot von Mode bis hin zu Wohnaccessoires, Beauty- und Kosmetikartikeln, Elektronik, Küchenutensilien und vielem mehr. Temu gibt es einerseits als App zum Download, die Plattform kann aber auch über den Browser aufgerufen werden.

Das Besondere an dem Online-Marktplatz sind die unschlagbar niedrigen Preise und hohen Preisnachlässe: Kopfhörer für 3 Euro, eine Smartwatch für 16 Euro oder Wanderschuhe für 11 Euro. Temu lockt mit extremen Schnäppchen, zusätzlichen Rabatten bis zu 95 Prozent und Gratisversand.

Die niedrigen Preise sowie die Werbeversprechen werfen die Frage auf, ob es sich um einen seriösen Shop handelt. Wo ist also der Haken bei Temu?

Warum ist Temu so günstig?

Die Funktionsweise der Online-Plattform ähnelt der Online-Shopping-App Wish: Bei Temu werden die Produkte nicht direkt von der Plattform selbst verkauft, sondern über externe Händler:innen. Eigenmarken bietet Temu nicht an.

Zudem handelt es sich bei den auf Temu angebotenen Produkten meist um No-Name-Produkte.

Temu muss aufgrund der geringen Artikel-Preise in vielen Fällen zudem keinen Zoll zahlen. Denn der fällt erst bei einem Sachwert ab 150 Euro an. Dennoch könnten Einfuhrumsatzsteuern und Verbrauchssteuern anfallen, die Kaufende bereits ab 5,26 Euro Warenwert zahlen müssten. Zustelldienste legen diese Kosten in der Regel aus und kassieren dann bei Ihnen bei der Paket-Zustellung. Hier finden Sie mehr Informationen zur Zollfreigrenze für Käufe aus Nicht-EU-Ländern.

DHL schreibt auf ihrer Website dazu: "Wurde die Ware auf einem Online-Marktplatz bestellt, der in der EU registriert ist und die anfallende Mehrwertsteuer in einem EU-Land abführt, entfallen keine Abgaben, da der Empfänger die fälligen Abgaben direkt beim Kauf bzw. der Online-Bestellung bezahlt. Dieses System wird als Import One Stop Shop (IOSS) bezeichnet. Registriert sich der Versandhändler darüber, ist die Steuer schon beim Kauf im Rechnungsbetrag enthalten." Temu gibt im Impressum seiner deutschen Seite an, in Irland registriert zu sein.

Welche Kritik gibt es an Temu?

Gerade in Zeiten von Inflation und Preiskrise wurde die Shopping-App allein im Google Play Store bereits mehr als 50 Millionen Mal heruntergeladen. An der Online-Plattform gibt es jedoch auch Kritik.

Auf Bewertungsportalen berichten Kunden und Kundinnen zum Beispiel von:

  • schlechte Qualität der Waren
  • nicht erhaltenen Sendungen
  • schlecht erreichbarer Kundenservice
     

Kritikpunkte des WDR

Ein Probeeinkauf des WDR-Magazins Servicezeit von 20 bestellten Produkten zeigt: Einige Produkte waren durch den Transport beschädigt.
Zudem fehlten bei dem Probeeinkauf des WDR vorgeschriebene Bedienungsanleitungen in deutscher Sprache und bei elektronischen Geräten war kein in Deutschland zugelassenes CE-Zeichen vorhanden.
Das Zeichen (CE steht für Conformité Européenne) ist beispielsweise für Spielwaren oder Haushaltsgeräte in der EU verpflichtend. Mit dem Zeichen bestätigt der Hersteller, dass das Produkt den produktspezifisch geltenden europäischen Richtlinien entspricht.

Einkaufen bei Temu: Was Sie aus unserer Sicht beachten sollten

Als Verbraucher:in sollten Sie bei der Nutzung von Temu einige wichtige Punkte beachten, da wie bei jedem Online-Shop aus dem Ausland auch hier bestimmte Fallstricke und Risiken lauern. Möchten Sie dennoch über Temu einkaufen, sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  1. Informieren Sie sich über die geltenden Zollbestimmungen, wenn Sie bei Händler:innen außerhalb der EU bestellen. Sonst können zusätzliche Steuern und Zollgebühren auf Sie zukommen.
     
  2. Gehen Sie nach Möglichkeit nicht in Vorkasse, sondern zahlen Sie erst, wenn Sie die Ware erhalten haben und zufrieden sind. Bekommen Sie Zahlungsaufforderungen, bevor Sie Ware erhalten haben, ignorieren Sie sie nicht, sondern melden Sie sich beim Online-Kundenservice und erklären dort, dass Sie noch nichts erhalten haben.
     
  3. Kommt Ware von Händlern in Fernost, kann es zu langen Lieferzeiten kommen.
     
  4. Achten Sie bei elektronischen Geräten auf zugelassene CE-Zeichen.
     
  5. Insgesamt ist es wichtig, kritisch zu sein und sich vor dem Kauf gut zu informieren. Überprüfen Sie die Bewertungen anderer Kunden.
     
  6. Wer sich durch ständige Werbeansprache gestört fühlt, sollte in der App oder in den Einstellungen des Smartphones Push-Benachrichtigungen ausschalten, vom E-Mail-Newsletter wieder abmelden oder auf eine Werbe-SMS mit STOP antworten (laut Temu-Nutzungsbedingungen vom 8. Juli 2023).
     
  7. Temu macht keinen Hehl daraus, an personenbezogenen Daten interessiert zu sein und diese auch für kommerzielle Zwecke zu nutzen. Wer die Plattform datensparsam nutzen möchte, sollte darauf achten, etwa dass das Standorttracking in den Einstellungen des Smartphones deaktiviert ist. Außerdem raten wir generell von Single-Sign-On ab.
     
  8. Darüber hinaus besteht das Problem der Nachhaltigkeit. Weit gelieferte (und eventuell zurückgeschickte) Produkte aus China belasten die Umwelt. Die Mentalität "Billig-Produkte neu kaufen" anstatt sie wiederzuverwenden, zu reparieren oder Secondhand zu kaufen, geht zu Lasten der endlichen Ressourcen unserer Welt.

Temu verpflichtet sich: Schluss mit täuschenden Designs & undurchsichtigen Preisen

Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat im März 2024 den Betreiber der Online-Plattform Temu wegen mehrerer Regelverstöße abgemahnt. Nun hat das Unternehmen eine Unterlassungserklärung abgegeben: Damit verpflichtet sich Temu, alle vom vzbv monierten Verstöße zu unterlassen.

Dazu gehört zum Beispiel das Nutzen von sogenannten „Dark Patterns“ während des Bestellens, wie zum Beispiel der Hinweis „Beeile dich! Über 126 Personen haben diesen Artikel in ihrem Warenkorb“. Auch sollen sie keine durchgestrichenen Preise mehr ohne weitere Erklärung anzeigen.

Durch die umfangreiche Unterlassungserklärung ist das Verfahren des vzbv außergerichtlich erfolgreich abgeschlossen.

Ramona Pop, Vorständin des vzbv, sagt: „Es ist gut, dass Temu sich verpflichtet hat, die von uns beanstandeten Verstöße abzustellen. Manipulative Designs sind ein Ärgernis für Verbraucher:innen. Durch die Unterlassungserklärung kann zudem ein langwieriger Gerichtsprozess vermieden werden. Der Verbraucherzentrale Bundesverband wird im Blick behalten, ob sich der Anbieter an seine Unterlassungserklärung hält."

Mehr Informationen zur Abmahnung von Temu finden Sie auf der Website des vzbv.

Hand mit Euroscheinen

Falsche Versprechen, irreführende Angabe - Es kann Schadensersatz geben!

Sind Sie durch ein Angebot getäuscht worden und haben durch falsche Versprechungen eine Ware erworben, die die angepriesenen Voraussetzungen gar nicht hatte? Haben Sie versehentlich eine gefälschte Ware erworben in der Annahme, es würde sich hier um ein Originalprodukt handeln?

Hand tippt auf virtuellem Warenkorb

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Von Abzocke über Informationspflichten bis Zahlungsmethoden: Welche Rechte man beim Interneteinkauf hat und worauf man achten muss!

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Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

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Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.

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