Dynamische Preise: Was ist Dein Preis im Online-Shop?

Stand:
Dynamische Preise: Preise beim Online-Shopping sind längst nicht mehr für jeden gleich – und können sich in kürzester Zeit oft und stark ändern. Was Sie zu unterschiedlichen Preisen im Netz wissen sollten.
Online Shopping am Smartphone

Das Wichtigste in Kürze:

  • Preise in Online-Shops unterliegen starken Schwankungen. Viele Online-Händler ändern regelmäßig die Preise für Teile ihres Sortiments.
  • Welche Waren und Dienstleistungen zu welchen Preisen in einem Online-Shop angezeigt werden, kann von vielen Faktoren abhängen.
  • Der Zeitpunkt spielt eine Rolle, die Preise der Konkurrenz und zunehmend auch die Nutzer:innen selbst.
  • Die Verbraucherzentralen stellen die Angebots- und Preismechanismen in einem fiktiven Online-Shop anschaulich dar.
  • Wer online einkauft, sollte sparsam mit seinen persönlichen Daten umgehen und Angebote vor dem Kauf genau prüfen.
  • Melden Sie uns hier Hinweise zu unterschiedlichen Preisen im Online-Handel.
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Sie kaufen gerne online ein – vor allem an Schnäppchen-Tagen wie Black Friday und Cyber Monday? Haben Sie schon mal bemerkt, dass ein Online-Shop an den Preisen dreht? Was abends noch günstig war, ist am nächsten Morgen plötzlich viel teurer.

Gerade wegen der derzeit hohen Inflationsrate wollen viele vielen Deutsche sparen und günstig einkaufen. Angesichts dessen und voller Lager geht die Konsumforschung daher davon aus, dass Online-Händler versuchen, ihre Ware in der nächsten Zeit mit besonderen Verkaufsaktionen loszuwerden. Beim Einkauf im Netz sollten Sie jedoch sehr genau hinschauen. Einheitspreise und ein Standardsortiment gehören in Online-Shops schon lange der Vergangenheit an. Was Sie zu welchen Preisen im Online-Handel sehen, kann von vielen Faktoren abhängen. Wir erklären, wie sich Angebote und Preise verändern können.

Wir brauchen Ihre Hilfe!

Haben Sie einen Online-Shop oder eine Buchungsplattform entdeckt, auf der die Preise dynamisch sind? Werden Preise z.B. abhängig von der Tageszeit angepasst oder sind je nach Endgerät (z.B. am Smartphone und PC) unterschiedliche Preise zu sehen?

Dann schildern Sie uns hier den Fall!

Wenn möglich machen Sie einen Screenshot von der Website mit dem Produkt und den angezeigten Preisen.

Dynamische Preise bei Online-Händlern

Stellen Sie sich vor. Sie sind auf Shopping-Tour beim Online-Händler Ihres Vertrauens. Ein besonderes Kleidungsstück, ein spezielles Smartphone oder eine attraktive Reise haben es Ihnen angetan. Doch weil Sie etwas unentschlossen sind, schlafen Sie nochmal eine Nacht drüber. Am nächsten Tag kostet das Smartphone plötzlich 50 Euro mehr, die Kleidung ist um 10 Euro teurer geworden – das Hotelzimmer hingegen ist etwas günstiger. Das nennt man Dynamische Preise.

Einheitspreise und ein Standardsortiment gehören beim Online-Shopping längst der Vergangenheit an. Welche Waren und Dienstleistungen Ihnen zu welchen Preisen angezeigt werden, kann von vielen Faktoren abhängen. So können

  • der Zeitpunkt des Kaufs,
  • Ihr verwendetes Endgerät
  • oder Ihr Wohnort

dazu führen, dass Sie in ein und demselben Online-Shop andere Produkte oder auch andere Preise sehen als
beispielsweise Ihre Nachbarin oder Ihr Arbeitskollege.

Übrigens: Anbieter müssen, wenn sie mit einer Preisermäßigung bei Waren werben, auch über den niedrigsten Preis in den letzten 30 Tagen vor der Ermäßigung informieren.

Unser Angebot: Online-Shop #wasistdeinpreis

Gehen Sie mit uns auf eine Shopping-Tour der besonderen Art. In unserem Online-Shop #wasistdeinpreis blicken wir hinter die Kulissen von dynamischen Preisen im Netz.

Wir zeigen anschaulich, wie sich anhand ausgewählter Kriterien die Produktauswahl für bestimmte Personen ändern könnte und welche Preissprünge unter welchen Voraussetzungen möglich wären.

Hier kommen Sie zu unserem Online-Shop #wasistdeinPreis: www.wasistdeinpreis.de

Wodurch können sich Angebote und Preise ändern?

  1. Persönliche Interessen:
    Um ihren Umsatz zu steigern, zeigen Shop-Betreiber zuerst die Produkte an, die am besten zu den persönlichen Interessen der Nutzerinnen und Nutzer passen. Läufern zum Beispiel ein aktuelles Laufschuh-Modell oder ein Licht fürs Joggen zur dunklen Jahreszeit.
    Die dafür notwendigen Informationen werden über die Such- und Bestellhistorie der jeweiligen Person zusammengestellt. Neukunden ohne Shop-Historie sehen zuerst oft Topseller, interessante Sale-Artikel oder Produktneuheiten.
  2. Tageszeit: 
    Manche Online-Shops ändern ihre Preise häufig, sodass diese im Laufe des Tages schwanken können. Mögliche Gründe sind eine veränderte Nachfrage bzw. gesenkte oder erhöhte Preise der Konkurrenz. Eine Studie der Verbraucherzentralen zeigte beispielsweise, dass beim Online-Händler ATU Autobatterien oder Reifen jeweils am Vormittag teils bis zu 30 Prozent teurer waren als am Nachmittag zuvor.
  3. Jahreszeit: 
    Je nach Jahreszeit werden Produkte stärker oder weniger stark nachgefragt, was zu steigenden oder fallenden Preisen führen kann. Wer vorausschauend und mit mehr Vorlauf kauft, kommt oft besser weg. Die Kosten für technische Geräte sind zudem abhängig davon, wann ein neues Modell auf den Markt kommt.
  4. Surfverhalten:
    Durch das Setzen von Cookies erfahren die Betreiber von Online-Shops mehr über das Surfverhalten ihrer Nutzerinnen und Nutzer, kennen ihre Interessen, vorab durchgeführte Kaufrecherchen, aber auch Standorte und möglicherweise die Kaufkraft. Das kann beispielsweise dazu führen, dass bestimmte Artikel im Shop besonders prominent platziert werden und andere eher nicht. Durch das Löschen von Cookies werden solche Vorhersagen erschwert.
  5. Wohnlage:
    Standorte könnten Rückschlüsse über das Kaufverhalten von Nutzerinnen und Nutzern geben. Wer eine hohe Miete zahlt oder eine teure Immobilie besitzt, ist möglicherweise grundsätzlich bereit, mehr Geld für ein Produkt auszugeben, und hat ein größeres Interesse an hochpreisigen Waren. Manchmal hat der Wohnort auch Auswirkungen auf die angebotenen Zahlmethoden.
  6. Endgerät:
    Wer ein teureres Smartphone oder Tablet verwendet, ist eventuell auch an anderen hochpreisigen Produkten interessiert. Bei der Online-Reiseagentur Booking.com werden schon heute spezielle "Preise für Mobilgeräte" angeboten. Zwar ist der Einfluss des Endgerätes bislang noch gering, doch Preisdifferenzierungen ließen sich anhand dieser Information allemal vornehmen.

Video laden: Erst wenn Sie auf "Inhalte anzeigen" klicken, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt und Daten werden dorthin übermittelt. Hier finden Sie dessen Hinweise zur Datenverarbeitung.

Gibt es auch individualisierte Preise?

Schon die Marktwächter der Verbraucherzentralen kamen zu dem Schluss, dass Endgeräte und Standorte die Preise in Online-Shops zurzeit (noch) wenig beeinflussen. Auch eine Studie des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) hatte zuletzt gezeigt, dass der Einfluss der technischen Ausstattung von Nutzerinnen und Nutzern bislang noch gering ist.

Um Verbraucherinnen und Verbraucher trotzdem mehr Klarheit diesbezüglich zu verschaffen, müssen alle Online-Shops und Online-Marktplätze seit Ende Mai 2022 verpflichtend angeben, wenn Preise unter Verwendung personenbezogener Daten oder Merkmale durch einen Algorithmus personalisiert werden. Die Vorgabe resultiert aus der Umsetzung einer europäischen Richtlinie in deutsches Recht.

Unsere Tipps fürs Shoppen im Netz

  • Löschen Sie regelmäßig Cookies.
    Mit den richtigen Einstellungen geht das zum Beispiel automatisch, wenn Sie das Browser-Fenster schließen. So ist es für Shop-Betreiber schwerer, ein Profil von Ihnen zu erstellen und Sie im Netz zu "verfolgen".
  • Machen Sie sich unsichtbar.
    Installieren Sie Add-ons in Ihrem Browser, die die Datenübermittlung an Website-Betreiber unterbinden. Spezielle Software gibt es dafür auch.
  • Werden Sie nicht zu persönlich. 
    Die individuellen Einstellungen Ihres Browsers liefern einen oft einzigartigen "Fingerabdruck" Ihrer Person. So kann man Ihr Profil eindeutig zuordnen. Wenn Sie das verhindern wollen, können Sie das durch den Inkognito-Modus etwas begrenzen. Mehr Anonymität verschaffen VPN und spezielle Browser.
  • Haben Sie die Preise im Blick. 
    Preischarts zeigen Ihnen, wie sich der Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung in letzter Zeit entwickelt hat. Ist er gestiegen oder gefallen? Elektronikartikel werden beispielsweise mit der Zeit oft günstiger. Hier kann es sich lohnen, mit dem Kauf zu warten.
  • Kaufen Sie, wenn andere nicht kaufen.
    Sinkt die Nachfrage, fällt auch der Preis. Wer schon im Herbst das besorgt, was er im nächsten Frühjahr braucht, zahlt meistens weniger. Vor allem Kleidung wird je nach Jahreszeit günstiger oder teurer.
    Aber auch Möbel, Garten- und Sportgeräte oder Reisen haben zu bestimmten Zeiten Saison.
  • Lassen Sie "Secret Deals" links liegen. 
    Was man versucht, Ihnen als exklusives Schnäppchen zu verkaufen, kann in Wahrheit sogar teurer sein als ein reguläres Angebot. Exklusivität heißt nicht zwingend auch bessere Preise.
  • Überlegen Sie genau.
    Unabhängig von den Preisen, die die Online-Shops aufrufen, sollten Sie sich vorher klarmachen, was Ihnen ein Produkt oder eine Dienstleistung wirklich wert ist. Wie viel sind Sie bereit zu zahlen? Und: Brauchen Sie es wirklich? Klicken Sie erst dann auf den Bestellen-Button.

Gut zu wissen

War ein Produkt doch nicht so günstig wie gedacht oder gefällt es Ihnen nicht, können Sie den Kaufvertrag für ein im Internet bestellten Artikel ohne Angabe von Gründen binnen 14 Tagen widerrufen.

Eventuell müssen Sie die Rücksendekosten tragen. Das sollten Sie schon vor Vertragsschluss prüfen. Beim Buchen von Flügen oder Reisen sind Sie hingegen an den Vertrag gebunden. Ein Widerrufsrechts besteht hier ebenso wenig wie bei Veranstaltungstickets.

Ein Mann schultert die schwere Preislast aus allen Lebensbereichen

Preiskrise - Informationen und Beratungsangebote

Ob Energie, Kredite oder Lebensmittel – in den vergangenen Monaten sind die Preise in nahezu allen Lebensbereichen gestiegen. Die Verbraucherzentralen unterstützen Sie in der Krise: Auf dieser Seite finden Sie hilfreiche Tipps, aktuelle Informationen sowie Beratungsangebote.

BMUV-Logo

Grafische Darstellung einer Frau, die ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaut. Rechts daneben befindet sich das Logo von Cleverbuy, darunter eine Grafik von einem Smartphone, von der ein roter Pfeil auf einen Stapel Euroscheine führt. Rechts daneben befindet sich ein großes, rotes Ausrufezeichen, in dem "Warnung" steht.

Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten

"Clever Technik kaufen und verkaufen" heißt es auf der Website der Ankaufplattform Cleverbuy. Gar nicht clever ist die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Nutzer:innen ihr Geld für Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
Besorgt dreinblickender Mann, der auf seine Kreditkarte schaut, während er mit seinem Mobiltelefon spricht.

Der vzbv stellt fest: Banken tun nicht genug gegen Kontobetrug

Opfer von Kontobetrug bleiben in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen, denn: Banken werfen ihnen grobe Fahrlässigkeit vor. Aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) müssten Banken jedoch mehr tun, um Verbraucher:innen zu schützen.

Ärger mit Strom-, Gas- und Fernwärmeverträgen

Viele Verbraucher:innen haben Preiserhöhungen für ihre Strom-, Gas- und Fernwärmeverträge oder die Kündigung erhalten. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und die Verbraucherzentralen klagen gegen mehrere Unternehmen wegen rechtswidrigen Verhaltens.